Den Einblick von Lehrkräften in die lokale Gemeinschaft verbessern

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Die lokale Verwaltung nimmt im Hinblick auf die Nähe zu allen Bürgern und Bürgerinnen und den lokalen Gemeinschaften eine privilegierte Position ein. Wenn Lehrer eine Verbindung zur lokalen Gemeinschaft aufbauen können, erhalten sie einen besseren Einblick in die Lebenswelt aller Schüler.

Die Zahl der Schüler, die die Schule ohne Abschluss verlassen, und die Zahl der Schüler die sitzenbleiben sind unverändert hoch. Das Bildungssystem sieht sich einer zunehmend diversifizierten Schülerschaft gegenüber. Untersuchungen zeigen, dass das Bildungssystem Schwierigkeiten hat, allen Schülern ungeachtet ihres sozialen und ethnischen Hintergrunds dieselben Erfolgschancen zu bieten. Kinder mit einer Behinderung erhalten kaum Chancen, gemeinsam mit Kindern ohne Behinderung zur Schule zu gehen. Die Ergebnisse der PISA-Studien, die in den OECD-Ländern durchgeführt wurden, bescheren unserem Bildungssystem den letzten Platz in Sachen Chancengleichheit.

Unia schließt sich der Vision der internationalen Instanzen wie UNESCO und Europarat an: Das Recht auf Bildung muss für jedes Kind ungeachtet des (wirtschaftlichen, sozialen oder kulturellen) Hintergrunds, spezifischer Bedürfnisse oder einer Behinderung (körperliche Behinderung, Lernstörung usw.), der Lebensweise (Fahrende usw.), der sexuellen Orientierung usw. gewährleistet sein. Unia befürwortet Bildung für alle anstatt auf die spezifischen Merkmale bestimmter Schüler zu reagieren und sie in bestimmten Unterrichtsformen unterzubringen. Grundlage für diese Form des Unterrichts ist universelles Design – ein flexibles Konzept, das es ermöglicht, den Unterricht an alle Schüler anzupassen.

Das Berufsbild des Lehrers ist komplex. Verlangt werden sowohl fachspezifische als auch pädagogische und zwischenmenschliche Fertigkeiten vor dem Hintergrund einer sich ständig weiterentwickelnden Gesellschaft und schulischen Umgebung. Darüber hinaus sehen sich Lehrer einer zunehmend diversifizierten Schülerschaft gegenüber.

Aus dem Diversitätsbarometer Bildung geht hervor, dass Lehrer in der Primar- und Sekundarstufe durchgängig die Einführung einer Diversitätspolitik unterstützen. Diese Bereitschaft scheint allerdings mit verschiedenen, mehr oder weniger expliziten Problemen einherzugehen, die Lehrer und Schulleitung in ihrem Umgang mit dieser Diversität erleben.

Lokale Verwaltungen können in diesem Zusammenhang eine Rolle übernehmen, um Lehrkräften einen Einblick in die Lebenswelt dieser Gemeinschaften zu bieten. Die lokale Verwaltung kann als zuständige Behörde Folgendes tun:

  • Lehrer auf die Wichtigkeit einer Beziehung zu den Eltern hinweisen, insbesondere in einer multikulturellen Umgebung. Dabei müssen sie besonders Rücksicht auf Eltern nehmen, die keine Bindung an die Schulkultur haben. Diese Eltern haben manchmal Schwierigkeiten, Kontakte zu Lehrkräften aufzubauen, oder fühlen sich ausgeschlossen. Die lokale Verwaltung kann die Schulen unterstützen, Eltern, die schwer erreichbar sind, zu integrieren.
  • Lehrer mit der Realität und den Akteuren jenseits der Schulmauern konfrontieren, indem sie sich mit den außerschulischen Aktivitäten (Hausarbeitsseminare, lokale Vereine, Jugendarbeit, Jugendhilfe usw.) befassen, um so einen besseren Einblick in die Lebenswelt der Schüler zu erlangen.
  • Allen schulischen Akteuren bewusst machen, dass Stereotypen und Vorurteile bestehen. Das kann mit einer Einführung in die Antidiskriminierungsgesetzgebung oder konkreteren Themen einhergehen, wobei Lehrer aufgefordert werden, über inklusive oder stigmatisierende und ausgrenzende Praktiken nachzudenken. Ein Gesamtkonzept gemeinsam mit verschiedenen Partnern (Kommunen, ÖSHZ, Schulen, Kaleido , BTZ, Sozialverbänden usw.) entwickeln, um den Abstand zwischen dem Bildungswesen und manchen Fahrenden und Roma zu verringern und ein angepasstes Bildungsangebot zu schaffen, das das Recht auf Bildung ermöglicht und gegen die Überrepräsentation im Förderunterricht vorgeht. Bei Durchreisendenwohngeländen bedarf es einer Kombination aus spezifischem Unterrichtsangebot auf dem Durchreisendenwohngelände selbst (am besten in das Regelschulangebot eingebettet) und aus gezielten Maßnahmen zur Heranführung an das Regelschulangebot. Dabei ist es wichtig, der nomadischen Lebensart und kulturellen Eigenart Rechnung zu tragen (z.B. Mehrsprachigkeit, Fokus auf Lesen und Schreiben).

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